Diesicher Januardag uf’em Friedhof. Winziche Rejedröpflen in de Luft schdroife üwer’s Gsicht wie Schbinnefäde. Die Beem, troscht- un blattlos, erhewe die kahle Äscht wie zum Bede in de Himmel, während die Blaumoisle gschäfdich uf de Zweig rumtorne un mit ihrem ufgregte Getschilp des gleichmäßiche Brandungsrausche vom Audoverkehr em Hinnergrund üwertöne.
Blötzlich reißt de Himmel uff un e paar Sonneschdrahle breche aus’em dreggich’graue Gwölk, schbiggle sich uf glänziche Grabschdoi, glitzere in de lehmiche Wasserlache von de Baggerroifeschbur uf’em Weg.
‘s sieht aus, als könnts noch en scheene Dag gewwe heit, uf’em Friedhof.
Oifach umwerfend – un wer net debei war,der hat was verbasst!
Das können all diejenigen
bestätigen, die an diesem „15. Mundart-Owed“ im fast ausverkauften Saal des
evang. Gemeindehauses Neureut-Nord sich
von Lachanfällen bis zum stürmischen Applaus (mit Pfiffen und Johlen!!!) wieder
mal herrlich amüsierten und vergnügten.
Schon bei der ersten Story
vom „Sidolin“ – gleich nach dem musikalischen Eingangsthema von Simon Eisenlöffel
und der Begrüßung durch „Rektor“ Roland Bruchmann – kamen die Zuhörerinnen und
Zuhörer so richtig in Fahrt. Und mit „Verschnupft“ legte der auch nochmal
umgehend nach.
Mit der
„Schöpfungsgeschichte 6. Dag“ und „Maskuline Gwichtskontroll“ nahm dann Karlheinz
Grether die Herren der Schöpfung aufs Korn und wies auch gleich darauf hin,
dass auch die holde Weiblichkeit am Ende der Veranstaltung noch ihr Fett
abkriegt. „S‘ Beschde kommt immer am Schluss – wie beim Nachtisch“…
Martin Bruchmann mit seinen
beiden Geschichten vom „Kinnergriege Toil 2 un Toil 3“ erzählte als nächster
von den Geburtsumständen seiner beiden Zwillingstöchter und auch deren
„Geburtswehen“ bei seinen Enkeln im Kreissaal, und wie das Klinikpersonal
völlig perplex war und fast vom Glauben abgefallen wäre.
Noch vor der Pause mit den
wie immer leckeren „Pausenbrötchen“ mit Getränken des Diakonievereins folgten
noch die Beiträge „Oier – de Texschd“ und „Oier
– ‚s Gedicht“ von Rektor Roland, und das Gedicht „Blitsch, blatsch“ von
Martin (beide Gedichte auch im Mundart-Kolenner 2020 enthalten). Karlheinz
Grether ließ sich darüber aus, was aus Geschenken werden kann und was
letztendlich dann daraus wird (Noi, noi, noi).
Im nachdenklichen Blog –
wobei der Schwerpunkt auf „denken“ liegt – folgten die Beiträge „Owedschtille“
(Roland), „En Deller Erbsworschtsupp“ (Martin) und „Mit allene Sinne“
(Karlheinz).
Die anwesenden
Gartenbesitzer fühlten sich nach der Pause angesprochen durch die Geschichte
„Garde-Froide“ von Roland Bruchmann, sein Bruder Martin legte nach mit der
Geschichte „Ein Bergerlebnis“. Karlheinz Grether rundete diesen Blog mit seinem
Beitrag „Reservierter Parkplatz“ ab.
Gejohle, Pfiffe,
Fußgetrampel und riesigen Applaus gab es danach beim „Highlight“ des Abends
beim „Männergrippe-Blus“ von Rektor Roland zusammen mit Simon Eisenlöffel an
der Gitarre. Ein absoluter Spitzen-Vortrag.
Martin Bruchmann mit „Die
Quid“ und „Zufriedehoid“ und Karlheinz Grether mit seinen Erfahrungen bei der
„völlich vorurteilsfreie Urlaubsplanung“ beendeten den offiziellen Teil des 15.
Mundart-Oweds und Simon Eisenlöffel am Klavier legte nochmals das Alt-Neereder
SchulThema“ nach.
Die traditionell fest
eingeplanten und erwarteten Zugaben der
drei mit „Qualidätslyrik“, „Alder Sack“ und der bereits eingangs erwähnte
Seitenhieb auf die Frauen „Agebasste Kloiderordnung“ trieb nochmals den Gästen
die Lachtränen in die Augen. Und selbstverständlich durfte als allerletztes
auch nicht – wie alle Jahre bisher auch – der gespielte Sketch der beiden
Bruchmann-Brothers fehlen, diesmal: „Er & Sie uffem Gardebänkle“.
Wie nicht anders zu erwarten
war es wieder ein super gelungener Mundart-Owed, der das Publikum spontan zu
Aussagen veranlasste, dass man beim 16. Mundart-Owed im nächsten Jahr unbedingt
wieder dabei sein will.
Wie schon a’gekündicht isch ab heit de Voverkauf für unsern 15. Mundart-Owed eröffent.
Näheres könnet der aus dem Plakat do unnedra entnemme.
So, ich glab, dodemit wär alles gschwätzt. Jetzt hoißts bloß noch: Nix wie na un Karde bsorgt, odder duhnd se wenichschdens vorab bei mir odder beim Martin bschdelle. Weil, dir wisset jo, der friehe Voggel fangt de (friehe) Wurm. Un außerdem:
Wer net kommt isch selwer schuld!!
Adschee bis zum sechzehnde November sagt
de Roland (Rekdor ehre’halwer)
Neereder Mundart – Schwätze wie de Schnawwl g'wachse isch!