Alle Beiträge von Altneerederschul (Rekdor)

Die Alt-Neereder Schul ist eine Vereinigung Neureuter Mundart-Künstler. Sie besteht aus Roland Bruchmann, Martin Bruchmann, Karlheinz Grether und dem musikalischen Allround-Talent Simon Eisenlöffel. Wir führen Mundart-Lesungen (auf Wunsch auch mit musikalischen Intermezzi) in Neureut und Umgebung durch, wozu wir uns auch gerne einladen lassen. Anfragen an: Alt-Neereder.Schul@arcor.de

Des Tannebeemle (nach J.W. Goethe, „Das Heidenröslein“)

Seht en Mann e Beemle schteh,
Tannebaam im Walde,
Kerzegrad un wunnerschee,
aus de Fern un aus de Näh,
sagt, den wille b’halde,
Tännle, Tännle, Tännle grün,
Tannebaam im Walde.

in de Hand e Hackebeil,
Tannebaam im Walde,
laafd’er hordich hi in Eil‘,
brecht sich debei en Haxe, weil
des Tännle ihm e Worzel schdellt,
Tännle, Tännle, Tännle grün,
Tannebaam im Walde.

Der Mann hat  jetzt de Fuß in Gips,
Tannebaam im Walde,
weil im Kopf zu wennich Grips,
de Tannebaam bloß uf’em Schlips,
in de Schdubb, de kalde.
Tännle, Tännle, Tännle grün,
Tannebaam im Walde.

16. Mundart-Owed, nägschder Versuch

Liewe Leit,

endlich ischs widder so weit. Trotz Corona un dem übliche Herbschtwedder welle mir von de „Alt-Neereder Schul“ mol widder en Mundart-Owed abhalde. ‘s isch inzwische dann scho die sechzehnde Ausgab un es hat sich wegger de letschte ausgfallene Termine so Oiniges an Schtoff a’g’sammelt wo druf wart endlich mol vorgetrage zu werre.

Mir viere (un nadierlich a die Nutznießer vom Diakonie-Veroi) froie uns scho saumäßich uf e volles Haus mit lauder begoischderde Zuheerende (dir sehet, mir könne dschendere ;-).

Loider gebts en kloiner Wermutstropfe: Wie owe scho gsagt mache mer den Owed trotz Corona un des hoißt, dass mer –je noch de akduelle Situation- evendwell doch widder korzfrischdich absage müsse.

Desszweg gebts a koin Vorverkauf. Mer kann jetzt am Samsdag, 19. November ab de Sechse uf gut Glück ins Neereder Gemoindehaus in de Kirchfeldschdrohß 149 komme odder mer isch clever un sichert sich sein Platz vorab telefonisch bei mir unner 0721-785776 (wanne ebber net dehoim sei sott, nemmt die Reservierung a gern mein AB entgege), beim Martin (0721-704600) odder per E-Mail (altneerederschul@arcor.de).

De Ei’tritt koscht wie’s letscht Mol 10 Euro glatt un de gesamte Erlös von derre Vera’schdaldung, a aus de Bewirtung, kommt em Diakonie-Veroi zu gut. Un die könne jeden Cent brauche.

Also, üwerleget net lang un meldet eich a odder vertrauet uf eier Glück un kommet u’a’gmeldt am 19. November oifach so ens Gemoindehaus. Ei’lass isch ab de Sechse, ‘s Programm geht dann em Siwwene los (odder korz denoch, wegger de Glocke!).

Adschee bis dort na

sagt de Roland (Alt-Neereder Schul-Rekdor ehre’halwer)

Un ihr wisset jo: Wer net kommt isch selwer schuld!!!

Herbschtgedanke, badisch

‘s Laab werd gehl un d‘ Trauwe rot,
schwarz glänze die Kaschdanje.
Morjeds duht en Bullohwer not,
wer Sonn will muss nach Schbanje.

Doch isch bei uns de Herbscht a schee,
do brauchsch net ‘s Weide suche.
Mer kann uf dausend Feschdle geh
mit Wei un Zwiwwlkuche.

Do sin die Mensche so gut druff
un singe die alde Lieder.
O Schbanje, rutsch mer de Buggl nuf,
mei Bade‘ isch mer liewer!

De Lotto-Baron von Neeret

Liewe Leit, heit melde me mol widder zu Wort mid’ere Theater-A’kündichung.

Nochdem mer jo coronabedingt letschdes Johr net schbiele hen könne, wolle mer’s dies Johr mol widder browiere un hoffe, mir hen demit soviel Glück wie de Protagonischt von unserm neie Schtück „De Lotto-Baron von Neeret“.

Des Schtück schtammt nadierlich widder –wie alle annere in de letschde zwoiezwanzich Johr- vom Martin un mir von der „Alt-Neereder Schul“- Schreibwerkschtatt.

E korze Inhaltsa’gab: Franziska, die Lottofee hat die richdiche Zahl gezoge für de Emil Durand aus Neeret. 90 Millione ware im Jackpot, wo de Emil mit sechs Richdiche un seinere perseenliche Superzahl „0“ abgräumt hat. Seitdem genießt er bloß noch die scheene Seite im Lewe, was für‘en hoißt jeden Dag Angle geh mit seim alde Kumbl Fritz, wo a glei noch als Gärtner bei‘em sei kloine Rente ufbessert. Eweso hadder sei intellektuell e bissl schwerfälliche Nichde Minna als Kichemädle unnergebrocht, wo se die selwer gfangene Fisch vom Emil un Fritz noch beschdem Wisse un G‘wisse zuberoide duht.

Dora, sei Fraa, isch mit derre Entwicklung net ei‘verschdanne un schtrebt nach Höherem. Des elterliche Haus vom Emil, wo se wohne, soll zu‘erre moderne repräsendadive Villa umgebaut werre, wenn nomme die Handwerker beikomme dehde. Außerdem will se em Emil ‘s Angle abg‘wöhne un schloifden in de Golfclub, wo er an seim Handycap arwoide soll. Do mache se Bekanntschaft midem Baron Heinrich Erasmus und Baronin  Elisabetha Adelgunde von Weidenhorst un schließe Freundschaft mit‘ene. Dora isch ganz  fasziniert von derre Adelswelt un fühlt sich drum gschmoichelt, wo ihre die zwoi des Agebot mache, de Emil gege en entschbrechende Betrag zu adoptiere, so dass sie a in die erlauchte Kroise nei komme.

Dora isch in Gedanke schon uf Du un Du mit Fürschde un Grafe. Sie sucht üwer d‘ Zeidung  en Butler, wo sich midem Adel auskennt und ihr die adliche Sidde beibringt. Do druf meldt sich Giovanni Erbisti, der wo als „Johann“ Butler beim Fürscht zu Eberbach, Gott hab ihn selig, war. Mit Sven Krüger als Chauffeur un Golf-Caddy isch des Durandsche Personal komplett.

Loider gehts, wie so oft im Lewe, net so komplikationslos wie geplant un ‘s gibt oiniche Probleme auszuroime uf dem schdoiniche Weg zu de Baronisierung.

Ob des alles glabbt (odder a net) erfahre der im Evang.  Gemoindehaus Neureut Nord an de folgende vier Termine:

Samstag, 8. Oktober 2022  um 19.00 Uhr,

Sonntag, 9. Oktober 2022 um 17.00 Uhr,

Samstag 15. Oktober 2022 um 19.00 Uhr

Sonntag, 16. Oktober 2022 um 17.00 Uhr.

Saalöffnung isch samsdags um 18.00 Uhr un sonndags um 15.30 Uhr.

Vorverkauf gebts ufgrund der akduelle Situation loider koiner. Telefonisch kammer awer Karde zum Einheitspreis von 10 Euro für alle Veraschdaldungstermine unner 0721-785776 odder 0721-704600 reserviere.

Eweso isch nadierlich a e Reservierung per E-Mail möglich (altneerederschul@arcor.de).

Ich dehd me jedenfalls froie, eich alle vollzählich begrüße zu könne un ihr wisset jo: „Wer net kommt isch selwer schuld“.

Adschee bis dort na sagt

de Roland (Altneereder-Schul Rekdor ehre’halwer)

Alt-Neereder Schul spendet für den Diakonieverein Neureut e.V.

In den vergangenen Jahren (bis 2019) hatte die „Alt-Neereder Schul“ mit den Erlösen aus ihren „Mundart-Owende“ und den Theatervorführungen der Kirchenchor-Theatergruppe immer wieder den Diakonieverein Neureut e.V. bei dessen vielfältigen Aufgaben finanziell unterstützt.

Leider fiel diese Art der Unterstützung ab dem Jahr 2020 coronabedingt weg.

Doch wie bereits im vergangenen Jahr wollten die vier „Lehrkörper“ der Alt-Neereder Schul im Hinblick auf die wichtige Arbeit des Diakonievereins, v.a. im sozialen Bereich, ihren Obulus zur Fortführung der anstehenden Aufgaben leisten.

So trafen sich die Vertreter des Diakonievereins und das „Lehrerkollegium“ am Mittwoch, den 23.03. zur Übergabe einer Spende im Beisein des Ortsvorstehers Achim Weinbrecht im Neureuter Rathaus.

Hier konnte Martin Bruchmann den Betrag von 400 Euro aus dem Verkauf des „Mundart-Kolenners 2022“ an den Kassier des Diakonievereins, Friedhelm Haug, überreichen.

Dieser bedankte sich herzlich für die Unterstützung, die gerne auch Nachahmer in der Neureuter Bevölkerung finden dürfe. Ortsvorsteher Achim Weinbrecht schloss sich dem Dank an, wobei er diesen nicht nur auf die materielle Unterstützung reduziert wissen wollte, sondern auch die kulturelle Komponente über die vergangenen nahezu 20 Jahre hervorhob, die die Protagonisten der Alt-Neereder Schul für Neureut und die Neureuter geleistet hatten und gab der Hoffnung Ausdruck, dass dies nach Corona wieder möglich sein möge.

Geldübergabe im Sitzungssaal des Rathauses (mit Corona-Abstand)

‘s kloine Babblbliehdeallergiegedicht (mit’eme Dascheduch in de Hand zu lese)

So, de Mudderdag wär jetzt a scho fascht widder gut rumgange; Zeit mol an ebbes Anners zu denke:

‘s kloine Babblbliehdeallergiegedicht
(mit’eme Dascheduch in de Hand zu lese)

Im Maie‘, im Maie‘ -schnief
duhts von de Babble schneie, – schnief
wiegt sich im laue‘ Frühlingswind, -schnief
senkt sich uf Mann un Frau un Kind, -schnief
legt sich leis uf Disch un Bank -schnief
un macht so manche Mensche krank – hatschieee!

Doch loider, doch loider – schnief
bisch dann net aus em Schneider, – schnief
isch erscht die Babbelzeit vorbei – schnief
kommt glei was Anners hinnerdrei, – schnief
mit Newwehöhle‘ voller Oider – schnief
geht des Schnupfe munter weiter – hatschieee!

Welttag der Poesie

Heit mein Beitrag zum „Welttag der Poesie 2022“ am 21.März:

Wandrers Nachtlied (von Goethe), bekannt unter dem Titel „Ein Gleiches“

Ein Gleiches (Wandrers Nachtlied II)
Über allen Gipfeln
Ist Ruh,
in allen Wipfeln
spürest du
kaum einen Hauch;
die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch.
Johann Wolfgang von Goethe, 6.9.1780

Erläuterungen, Entstehung, Hintergrund
Goethe verfasste das Gedicht am Abend des 6. September 1780 auf dem Kickelhahn (Goethe: „Gickelhahn“), einem Berg bei Ilmenau (Thüringer Wald). Dort schrieb er die Verse mit Bleistift an die Bretterwand einer Jagdhütte.
Die auf den ersten Blick missverständliche Überschrift „Ein Gleiches“ beruht auf der von Goethe 1815 vorgenommenen Einordnung dieses Naturgedichts in seine Werkausgabe. Dort reihte er es im Anschluss an das Gedicht „Wandrers Nachtlied“ ein. „Ein Gleiches“ bedeutet daher: ein Gedicht gleichen Themas, also ein weiteres „Wandrers Nachtlied“

So, un jetzt hab ich mir üwerlegt, wie des wohl klinge würd, wenn de Goethe heitzdags in Neeret unnerwegs wär, weil, do gebts jo landschaftlich scho gewisse Unnerschiede zum Thüringer Wald. Ich denk, des würd dann vielleicht so klinge:

Ein Anderes“ (Weil des jo koi Nachtlied mehr von’eme Wanderer wär, naja vielleicht von oim vom neereder Schwarzwald-Veroi)

Üwer’em Neereder Klärwerk
isch Ruh
Vom Rhei’hafe-Induschtriegebiet her
schbürsch du
Gifdicher Hauch!
In de Nochberschaft huscht schon de Walde.
Wart nomme, balde
Huschdesch du auch!

Fasenacht

So, jetzt isch die Fasenacht a widder rum.

Die war des Johr ganz schee ruhich, net bloß in Neeret. Wobei, bevor de Peter Grimm mit seine „Schbundefresser“ uf de Plan gedredde isch, war jo Neeret net grad als „Fasenachder-Hochburg“ bekannt, obwohl jo scho immer en Haufe „Moinzer“ do g’wohnt hen.

Wo mir vom Alt-Neereder Schul-Kollegium noch Schulerbuwe ware, denkt mir so e Art „Schdrohße-Fasenacht“ in Neeret, wo die junge Kerl von de Schbortveroi mit eme Ziegwäggele dorchs Dorf gschlumbelt sen un Ooier un Kiechlen bei de Leit gschnorrt hen.

Denne hemmer als Kinner ganz mudich hinnenooch g’rufe „Fasenachder, ging, ging, ging“, un wenn se sich en ihre Schlumbelkoschdüm rumgedreht hen un midem Bese gfuchdeld, semmer schnell schdaabaus un hen Fersegeld gewwe.

So war die Fasenacht frieher in Neeret, un ’s isch a gange.

Diesicher Januardag

Diesicher Januardag uf’em Friedhof.
Winziche Rejedröpflen in de Luft
schdroife üwer’s Gsicht wie
Schbinnefäde.
Die Beem, troscht- un blattlos,
erhewe die kahle Äscht
wie zum Bede in de Himmel,
während die Blaumoisle
gschäfdich uf de Zweig rumtorne
un mit ihrem ufgregte Getschilp
des gleichmäßiche Brandungsrausche
vom Audoverkehr em Hinnergrund
üwertöne.

Blötzlich reißt de Himmel uff
un e paar Sonneschdrahle
breche aus’em dreggich’graue Gwölk,
schbiggle sich uf glänziche Grabschdoi,
glitzere in de lehmiche Wasserlache
von de Baggerroifeschbur
uf’em Weg.

‘s sieht aus, als könnts noch en scheene Dag gewwe
heit, uf’em Friedhof.

Zum neie Johr

Jetz‘ ischer noch dick,
der Kolenner,
awer mit de Zeit wird er allfort
denner un denner.

Bal‘ siehsch bloß noch oi
gotzichs Bläddle dra henke.
Dann lasch der uf d Weihnacht
En neier schenke.

Awer eb’s so weit isch,
bis dort na‘,
gebts noch haufich zu schaffe.
Drum schbuck en d Händ un fang a …